Einen schönen Abend zusammen! Da ihr euch mit unseren tägliches Updates rund um das CoViD-19 Virus auf dem Laufenden halten wollt, haben wir hier die neuesten und relevanten Infos die uns soweit bekannt sind zusammengestellt und gefiltert.
Dräger stellt Checklisten für Beatmungsgeräte bereit
Die durch SARS-CoV-2 hervorgerufene Lungenerkrankung Covid19 stellt die Intensivmedizin vor bisher nie da gewesene Herausforderungen. Beatmungsgeräte sind ein rares Gut und das medizinische Personal steht unter einer sehr hohen Belastung. Um die Beatmungskapazitäten in dieser Situation erhöhen zu können, stellt Dräger nun eine detaillierte Anleitung sowie kurze Checkliste als Hilfestellung für medizinisches Personal bereit, um Anästesiegeräte zur Langzeitbeatmung von Covid19-Erkrankten nutzen zu können. Die Anleitung sowie die Checkliste wurden uns von der Firma Dräger mit der Bitte um Veröffentlichung übersandt. Wir stellen euch die Dateien hier auf unserem Server zu Verfügung. Bitte teilt diese Informationen in medizinischen Fachkreisen, um möglichst allen Erkrankten einen Beatmungsplatz bieten zu können!
Weiterführende Information stellt die Firma Dräger auf ihrer Webseite bereit: https://www.draeger.com/de_de/Hospital/covid-19
Medizin
Die aktuelle Krisensituation führe auch zu psychosomatischen und psychischen Beschwerden, welche im Krisenmanagement berücksichtigt werden müssen. Aufgrund der Quarantäne leiden viele Chines*innen unter Angstzuständen, Depressionen oder Schlafproblemen.
Rechtliches
Auch auf Länderebene werden die Maßnahmen zur Eindämmung der SARS-CoV-2 Neuinfektionen zunehmend härter.
Hessen - Weiterarbeit trotz positiven Test
Die Verordnung des Landes Hessen sieht nun vor, dass bei kritischen Berufsgruppen auch nach einem positiven SARS-CoV-2 Abstich bis zum Einsetzten von Symptomen weiterarbeiten können. Des Weiteren sind Veranstaltungen nur noch bis zu sechs Teilnehmenden zulässig.
Baden-Württenberg
In Baden-Württemberg sind unter anderem Ansammlungen auf öffentlichen Plätzen und das Verweilen in Gruppen größer drei Personen untersagt. Ausgenommen von der maximalen Gruppengröße sind Verwandte in gerader Linie.
Berlin - Weitere Einschänkungen
In Berlin sind Veranstaltungen nur noch bis zu einer Teilnehmerzahl von zehn Personen erlaubt. Des Weiteren ist ein Mindestabstand zwischen zwei Personen von 1,5 Metern vorgesehen.
Nordrhein-Westfalen - Kinder-Notbetreuung sowie Betretungsverbot-Neuregelung
Das Bundesland regelt die Betretungseinschränkungen für Kinderbetreuungseinrichtungen neu und organisiert Betreuungsmöglichkeiten, wenn Elternteile in Einrichtungen der kritischen Infrastruktur beschäftigt sind:
Sachsen - Fünf Allgemeinverfügungen
Der Freistaat hat gestern mit fünf Allgemeinverfügungen auf die Krise reagiert. Sie betreffen das Verbot von Veranstaltungen, Einschränkungen im Besuchsrecht in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen sowie Betretungsverbote von Behindertenwerkstätten und anderen Einrichtungen gefährdeter Personengruppen. Die einzelnen Verfügungen können hier als PDF heruntergeladen werden:
Dresden - Ausgangsbeschränkungen ab 22.03.2020, 0:00 Uhr
Auch Dresden schränkt mit der heute erlassenen Verfügung die Freizügigkeit und das Besuchsrecht in Krankenhäusern ein. Die Stadt nimmt sich dabei ein Beispiel an anderen Städten und untersagt sind unter anderem das Verlassen des Hauses ohne triftigen Grund sowie Zusammenkünfte von mehr als fünf Personen im Freien. Der Mindestabstand auch im ÖNPV ist mit 1,5 Metern vorgeschrieben. Ebenso sind private Feiern und Veranstaltungen verboten. Außerdem wird der Besuch in Krankenhäusern und ähnlichen Einrichtungen nur noch von engsten Angehörigen (max. 5 Personen) zu Geburts- und Sterbebegleitung erlaubt.
Germersheim (Landkreis) - Landau - Südliche Weinstraße (Landkreis) - Krisenfall ausgerufen
Die Landkreise Germersheim, Südliche Weinstraße sowie die Stadt Landau riefen gestern gemeinsam den Krisenfall aus. Damit wird das öffentliche Leben eingeschränkt und die Planung für die Einrichtung von Notkrankenhäusern läuft an.
Karlsruhe (Landkreis) - Betretungsverbote
Landkreis Karlsruhe empfiehlt den Kommunen im Landkreis ein Betretungsverbot für öffentliche Flächen nach dem Vorbild der Stadt Freiburg zu erlassen und hat hierzu eine Musterverfügung veröffentlicht. Folgende Kommunen sind dieser Empfehlung bisher gefolgt: Ubstadt-Weiher, Philippsburg, Hambrücken, Kronau, Graben-Neudorf, Bad Schönborn, Gondelsheim, Kraichtal, Östringen, Bretten, Kürnbach, Walzbachtal, Oberderdingen, Bruchsal, Eppingen, Zaisenhausen, Weingarten, Karlsdorf-Neuthard sowie die Forstgebiete des Landes. Die Allgemeinverfüng von zwei Kommunen haben wir euch verlinkt.
Empfehlung Landkreis Karlsruhe
Kiel - Betretungsverbote
Auch Kiel schließt Einrichtungen und schränkt die Betretungsrechte für Rückkehrer aus Risikogebieten ein:
Wirtschaft
Persönliche Schutzausrüstung weiterhin knapp
In Niedersachsen erhalten Arztpraxen nur noch persönliche Schutzausrüstung wenn sie tatsächlich bestätigte CoViD-19-Patient*innen behandeln. Selbst dann ist die Abgabe stark rationiert. So erhalten Arztpraxen pro Patienten eine Schutzbrille und zwei Sets von einfach verwendbaren Schutzmaterial. Hier stellt sich dann die Frage ob Ärzt*innen die Patient*innen beim initialen Kontakt ungeschützt behandeln müssen.
Technisches
Auch in Hong Kong sind Schutzmasken knapp, deswegen haben Menschen angefangen, selber welche herzustellen. Labortests haben nun gezeigt, dass diese selbstgebauten Masken 80-90% der Effizienz der regulären Masken erreichen.
Aufrufe/Appelle
Das Robert-Koch-Institut sucht Unterstützung bei der Eindämmung der SARS-CoV-2 Neuinfektionen. Das Angebot richtet sich vor allem an Studenten, die bereit sind, ein Urlaubssemester einzulegen und das RKI beim Nachvollziehen der Infektionsketten zu unterstützen.
Gesellschaftliches
Nachdem die International Association of Scientific, Technical and Medical Publishers (STM) letzte Woche ihre Mitglieder aufgerufen hat, den Zugang zu wissenschaftlichem Material kostenlos zur Verfügung zu stellen, zieht nun auch Cochrane nach. Somit soll der internationale Wissensaustausch gefördert werden, um SARS-CoV-2 schneller eindämmen zu können.
Helft euch gegenseitig - sucht euch Kanäle!
In der Isolierungssituation ist ein Wechselbad der (meist negativen) Gefühle normal und zu erwarten. Hoffnungslosigkeit, Angst, Wut, Es-Wegignorieren, Hilfslosigkeit, Gefühl der Gefühllosigkeit, Verlorenheit - das alles sind Gefühle, die vorkommen können. Menschen mit Vorerkrankungen können hier noch stärkere Symtome bemerken. Auch Selbstmordgedanken können vorkommen. Nicht immer kann man alleine aus diesen Gedankengängen ausbrechen. Darüber mit jemandem reden hilft - telefoniert, chattet, videotelefoniert mit euren Freunden und Familien. Sucht diese menschlichen Begegnungen bevor es ganz schlimm wird. Und wenn das nicht ausreicht oder nicht möglich ist: Ruft die Telefonseelsorge an. Es gibt dort auch eine App bei (drohender) Suizidalität - für Betroffene, Helfende und Freunden/Familie von Betroffenen.
Wir hoffen dass die täglichen Updates euch eine nützliche Hilfe sind und sein werden. Wenn ihr noch wertvolle und fehlende Infos habt die hier ihren Platz finden sollten, schreibt diese bitte an covid19@cert.ccc.de
Newsletter abonnieren: Leere E-Mail an covid19-info-subscribe@cert.ccc.de
Wascht die Hände, haltet Abstand, bleibt gesund!
Grüße Euer CERT
P.S.: Auch wenn man den Grill mit Desinfektionsmittel anfeuert, ist die Party nicht als virenfrei anzusehen.